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Futtermenge für Hunde: Die richtige Berechnung für deinen Vierbeiner

Die Futtermenge für Hunde richtig zu bestimmen, ist wichtig für die Gesundheit deines Vierbeiners. Sowohl Über- als auch Unterernährung können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du die Futtermenge bei Hunden berechnest und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
» Aktivitätsfaktor berücksichtigen
» Einflussfaktoren Futtermenge
» Spezielle Fütterungshinweise
» FAQ
Grundlagen der Futtermengen-Berechnung
Wie viel Futter braucht ein Hund täglich? Die richtige Futtermenge für deinen Hund hängt von seinem Energiebedarf ab – also davon, wie viele Kalorien (kcal) er täglich braucht. Genau wie Menschen haben auch Hunde unterschiedliche Kalorienbedarfe je nach Größe, Gewicht und Aktivität.
Schritt 1: Den Grundbedarf berechnen
Jeder Hund hat einen Grundenergiebedarf – das sind die Kalorien, die er braucht, wenn er den ganzen Tag nur ruht und schläft. Dieser wird „RER“ (Ruheenergiebedarf) genannt1. Die Formel dafür lautet:
RER = 70 × (Körpergewicht in kg)^0,75
Vereinfacht gesagt: Man nimmt das Körpergewicht, rechnet es hoch 0,75 und multipliziert das Ergebnis mit 70.
Beispiel für einen 10 kg schweren Hund:
10 kg hoch 0,75 = etwa 5,62
5,62 × 70 = etwa 393 kcal pro Tag
Das bedeutet: Dieser Hund braucht mindestens 393 Kalorien täglich, nur um seine Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.
Schritt 2: Den Aktivitätsfaktor berücksichtigen
Da dein Hund nicht den ganzen Tag schläft, braucht er mehr Energie. Der tatsächliche Bedarf wird „MER“ (Erhaltungsenergiebedarf) genannt und hängt vom Lebensstil ab:
Hundetyp | Faktor | Was das bedeutet |
---|---|---|
Ruhiger, kastrierter Hund | 1,2 – 1,4 | Wenig Bewegung, entspannt |
Durchschnittlich aktiver Hund | 1,4 – 1,6 | Normale Spaziergänge und Spiel |
Sehr aktiver Hund / Sporthund | 1,8 – 2,5 | Viel Sport, lange Wanderungen |
Wachstumsphase (Welpe) | 2,0 – 3,0 | Welpen wachsen und sind sehr aktiv |
Trächtigkeit / Laktation | 2,0 – 4,0+ | Schwangere oder säugende Hündinnen |
Bei verschiedenen Gewichtsklassen zeigen sich folgende Tagesbedarfswerte für ruhende, ausgewachsene Hunde:
- 10 kg Körpergewicht: 662 kcal täglich
- 20 kg Körpergewicht: 946 kcal täglich
- 30 kg Körpergewicht: 1.282 kcal täglich
- 40 kg Körpergewicht: 1.590 kcal täglich
Diese Werte verdeutlichen ein wichtiges Prinzip der Stoffwechselphysiologie: Der Kalorienbedarf steigt nicht proportional zum Gewicht an. Während sich das Körpergewicht verdoppelt, erhöht sich der Energiebedarf deutlich weniger stark. Dies liegt daran, dass größere Tiere einen effizienteren Stoffwechsel pro Kilogramm Körpergewicht aufweisen.
Die gute Nachricht
Du musst dir keine Gedanken über komplizierte Kalorienrechnungen machen. Die Futterhersteller haben das bereits für dich erledigt und geben auf jeder Packung an, wie viel Gramm dein Hund täglich braucht. Trotzdem solltest du diese Angaben nur als groben Anhaltspunkt sehen. Jeder Hund ist anders und hat seine ganz eigenen Bedürfnisse. Die Zahlen auf der Verpackung wurden zwar nach neuesten wissenschaftlichen Standards berechnet, aber dein Vierbeiner ist ein Individuum.
Deshalb spielt eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle: Welche Rasse ist es? Wie groß und wie alt? Ist er gesund oder hat er gesundheitliche Probleme? Tobt er den ganzen Tag herum oder ist er eher ein Couch-Potato? Lebt er draußen im Zwinger oder drinnen im Warmen? Und auch hormonelle Veränderungen wie die Läufigkeit oder eine Kastration beeinflussen den Appetit und Stoffwechsel.
Am besten startest du mit der empfohlenen Menge und beobachtest dann, wie es deinem Hund damit geht. So findest du heraus, was für ihn perfekt passt.
Futtermenge-Tabelle: Wie viel Futter für einen erwachsenen Hund
Hundegewicht | Trockenfutter/Tag | Nassfutter/Tag | Kalorien/Tag |
---|---|---|---|
5 Kg | 85-150 g | 200-300 g | 330-400 kcal |
10 Kg | 135-200 g | 300-400 g | 562-650 kcal |
20 Kg | 215-300 g | 600-800 g | 945-1.100 kcal |
30 Kg | 280-400 g | 800-1200 g | 1.282-1.500 kcal |
40 Kg | 340-500 g | 1.000-1.400 g | 1.590-1.800 kcal |
Faktoren die, die Futtermenge beeinflussen

Der Futterbedarf eines Hundes hängt von verschiedenen wichtigen Faktoren ab, die bei der Bestimmung der optimalen Futtermenge berücksichtigt werden müssen. Alter und Lebensphase spielen eine wichtige Rolle bei der Futterberechnung. Welpen befinden sich in einer intensiven Wachstumsphase und benötigen daher etwa 6 % ihres Körpergewichts an Futter täglich, um ihren hohen Energiebedarf zu decken2. Adulte Hunde kommen hingegen mit 2-3 % ihres Körpergewichts aus, während Seniorhunde oft weniger Futter benötigen, da ihre Aktivität im Alter meist abnimmt. Im unserem Beitrag „Fütterung von Seniorhunden“ sind wir detaillierter auf die Fütterung von Seniorhunden eingegangen.
Das Aktivitätslevel beeinflusst ebenfalls maßgeblich, wie viel Futter ein Hund braucht. Wenig aktive Hunde erhalten die Grundbedarfsformel, während normal aktive Hunde etwa das 1,6-fache des Grundbedarfs benötigen. Sehr aktive Hunde oder Arbeitshunde haben einen deutlich erhöhten Energiebedarf und benötigen das 2- bis 3-fache der Grundmenge.
Die Kastration hat ebenfalls Auswirkungen auf den Futterbedarf. Kastrierte Hunde haben einen etwa 20 % geringeren Energiebedarf als unkastrierte Tiere3, weshalb die Futtermenge für Hunde entsprechend nach unten angepasst werden muss, um Übergewicht zu vermeiden.
Auch Größe und Rasse sind wichtige Faktoren bei der Futterberechnung. Kleine Rassen haben typischerweise einen höheren Energiebedarf pro Kilogramm Körpergewicht, während große Rassen einen geringeren relativen Energiebedarf aufweisen. Diese Unterschiede sollten bei der individuellen Futterplanung unbedingt berücksichtigt werden.
Spezielle Fütterungshinweise und Futtermenge-Anpassungen
Bei Kastration: Futtermenge reduzieren
Kastrierte Hunde benötigen weniger Energie (Kalorien), um ihr Gewicht zu halten. Bei Hunden mit niedrigerem Proteingehalt im Futter sank der Energiebedarf um schnell 20 % innerhalb von 26 Wochen nach der Kastration3. Die Futtermengen-Anpassung sollte schrittweise erfolgen:
Anpassungsplan:
- Woche 1-2: Reduktion um 10 %
- Woche 3-4: Weitere Reduktion um 10 %
- Kontrolle: Gewichtskontrolle alle 2 Wochen
Bei Übergewicht: Diät-Futtermenge berechnen
Ziel-Futtermenge = RER × 1,0 (statt 1,4-1,6)5
Zusätzliche Maßnahmen:
- Leckerli-Kalorien von Hauptmahlzeit abziehen
- Mehr Bewegung schrittweise einführen
- Tierärztliche Begleitung bei >20 % Übergewicht
Bei Untergewicht: Futtermenge erhöhen
Aufbau-Futtermenge = RER × 1,8-2,0
Wichtige Schritte:
- Tierärztliche Ursachenabklärung
- Schrittweise Futtermengen-Steigerung
- Hochkalorisches, hochwertiges Futter wählen
Wie oft sollte ich meinen Hund füttern?
Ausgewachsene Hunde sollten ein- bis zweimal täglich gefüttert werden. In der Regel reicht es aus, deinen Hund einmal am Tag zu füttern. Wichtig: Diese Empfehlung gilt nur für gesunde, ausgewachsene Hunde, da Welpen, Senioren und kranke Hunde andere Fütterungsanforderungen haben. In bestimmten Situationen oder bei manchen Hunden ist es jedoch ratsam, das Futter auf zwei Mahlzeiten pro Tag aufzuteilen:
Dein Hund frisst zu schnell
Verschlingt dein Hund sein Futter hastig, solltest du die Portionen teilen. Kleinere Mahlzeiten entlasten den Magen und ermöglichen eine ruhigere Verdauung. Das reduziert Verdauungsprobleme und sorgt für mehr Wohlbefinden.
Wenn dein Hund krank ist
Kranke Hunde profitieren von kleineren, häufigeren Mahlzeiten. Diese schonen das Verdauungssystem und verhindern Überforderung. So kann dein Hund die benötigte Energie besser aufnehmen, ohne seinen Körper zusätzlich zu belasten.
Deine Hündin ist trächtig oder säugt
Trächtige oder säugende Hündinnen haben einen deutlich erhöhten Energiebedarf. Zwei Mahlzeiten täglich helfen dabei, diesen Bedarf zu decken, ohne dass große Mengen auf einmal aufgenommen werden müssen – was durch den Druck der Welpen auf den Magen ohnehin erschwert wird.
Wenn dein Hund schlecht frisst
Manche Hunde fressen von Natur aus wenig oder lassen oft Futter im Napf zurück. Bei solchen Hunden können zwei kleinere Portionen die Futteraufnahme verbessern und dafür sorgen, dass sie ihre tägliche Ration vollständig zu sich nehmen.
Wann sollte ich meinen Hund füttern?
Die Wahl der Fütterungszeiten ist wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes. Obwohl es keinen universell „perfekten“ Zeitpunkt gibt, ist ein regelmäßiger Fütterungsrhythmus das A und O.

Bei zwei täglichen Mahlzeiten bieten sich Morgen- und Abendstunden an. Hunde gewöhnen sich schnell an feste Zeiten, und dieser verlässliche Ablauf gibt ihnen Sicherheit im Alltag. Die idealen Fütterungszeiten richten sich nach deinem individuellen Tagesablauf: Füttere morgens nach ausgiebigen Spaziergängen, nicht davor. Abends gibst du das Futter nach der letzten Gassirunde, damit dein Hund entspannt zur Ruhe kommen kann. Ruhe nach dem Fressen ist wichtig: Sorge dafür, dass dein Hund seine Mahlzeiten in einer ruhigen Phase erhält und genügend Zeit für die Verdauung hat. Vermeide körperliche Aktivitäten direkt nach dem Fressen – besonders bei großen Hunden kann dies zu gefährlichen Komplikationen wie einer Magendrehung führen.
Häufige Fehler bei der Futtermenge vermeiden
1. Leckerli nicht mit einrechnen
Viele Hundebesitzer unterschätzen die Kalorien aus Leckerli und Belohnungen. Diese können bis zu 20-30% des täglichen Energiebedarfs deines Hundes ausmachen. Rechne sie daher immer in die Gesamtfuttermenge mit ein.
2. Packungsangaben blind vertrauen
Die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung sind nur grobe Richtwerte. Jeder Hund ist individuell – berücksichtige das Alter, die Aktivität und den Gesundheitszustand deines Vierbeiners.
3. Aktivitätslevel falsch einschätzen
Eine häufige Überschätzung der täglichen Bewegung führt zu einer zu großen Futtermenge und damit zu Übergewicht. Sei ehrlich bei der Bewertung des Aktivitätslevels deines Hundes.
4. Saisonale Anpassungen vergessen
Im Winter benötigen Hunde, die viel draußen sind, mehr Kalorien für die Wärmeregulation. Passe die Futtermenge entsprechend der Jahreszeit an.
5. Das Alter ignorieren
Senior-Hunde haben einen geringeren Energiebedarf als junge, aktive Hunde. Reduziere die Futtermenge entsprechend, um Übergewicht im Alter zu vermeiden.
Warnung: Gefährliche Fütterungsfehler
- Zu schnelle Futterumstellung → Verdauungsprobleme
- Menschenessen als Hauptfutter → Nährstoffmängel
- Permanenter voller Futternapf → Übergewicht, Verschwendung
- Fütterung direkt vor/nach Sport → Magendrehungsrisiko
FAQ
Wie viel Gramm Futter braucht ein 10kg Hund täglich?
Ein 10kg schwerer Hund benötigt täglich 135-200g Trockenfutter oder 300-400g Nassfutter . Die genaue Menge hängt vom Aktivitätslevel, der Alterung und der Futterzusammensetzung ab.
Wieviel Futter für einen 20kg Hund pro Tag?
Ein 20kg-Hund benötigt täglich 215-300g Trockenfutter oder 600-800g Nassfutter . Bei sehr aktiven Hunden kann die Menge um 20-30 % höher liegen.
Wie oft soll ich meinen erwachsenen Hund füttern?
Erwachsene Hunde sollten 1-2x täglich gefüttert werden. Einmalige Fütterung ist ausreichend, zweimalige Gabe schont die Verdauung und reduziert den Heißhunger.
Muss ich die Futtermenge im Winter anpassen?
Ja, bei Außenhaltung benötigen Hunde im Winter 10-15 % mehr Kalorien für die Thermoregulation. Wohnungshunde brauchen meist keine Anpassung.
Wie erkenne ich, ob mein Hund die richtige Futtermenge bekommt?
Ein optimal ernährter Hund zeigt sich durch spürbare, aber nicht sichtbare Rippen beim Abtasten, eine von oben erkennbare Taille und eine eingezogene Bauchlinie von der Seite. Das Gewicht sollte konstant bleiben.
Was tun bei Futterverweigerung?
Du solltest das Futter etwa 20 Minuten anbieten und es dann wieder wegnehmen. Zwischen den Mahlzeiten solltest du keine Leckerli geben, um den natürlichen Appetit zu erhalten. Falls dein Hund länger als zwei Tage die Nahrungsaufnahme verweigert, solltest du einen Tierarzt konsultieren. Identifizieren und beseitigen mögliche Stress-Faktoren in der Umgebung, da diese oft die Ursache für Futterverweigerung sind.
Unsere Erfahrungen mit Emma:
Bis wir mit dem Barfen angefangen haben, bekam Emma schon seit sie Welpe war zweimal am Tag Futter: morgens um 08:00 Uhr und abends um 20:00 Uhr. Darüber hinaus bekam sie zwischen 14:00 Uhr und 16:00 Uhr einen Snack aus körnigem Frischkäse mit Gerstengras, Beeren, Karotten oder anderem Gemüse. Als wir mit dem Barfen angefangen haben, hat Emma dreimal am Tag Futter bekommen, da das für ihre Leber bekömmlicher war.
Hast du noch Fragen zur Futtermenge für Hunde? Dann schreib uns gerne eine Nachricht an info@mein-tierladen.com – wir freuen uns auf deine Nachricht!
Quellen:
- National Research Council. 2006. Nutrient Requirements of Dogs and Cats. Washington, DC: The National Academies Press. ↩︎
- Meyer, H. & Zentek, J. (2010): Ernährung des Hundes: Grundlagen – Fütterung – Diätetik, 6. Auflage, Enke Verlag Stuttgart ↩︎
- Kawauchi IM, Jeremias JT, Takeara P, de Souza DF, Balieiro JCC, Pfrimer K, Brunetto MA, Pontieri CFF. Effect of dietary protein intake on the body composition and metabolic parameters of neutered dogs. J Nutr Sci. 2017 Aug 18;6:e40. doi: 10.1017/jns.2017.41. PMID: 29152244; PMCID: PMC5672309. ↩︎
- Kawauchi IM, Jeremias JT, Takeara P, de Souza DF, Balieiro JCC, Pfrimer K, Brunetto MA, Pontieri CFF. Effect of dietary protein intake on the body composition and metabolic parameters of neutered dogs. J Nutr Sci. 2017 Aug 18;6:e40. doi: 10.1017/jns.2017.41. PMID: 29152244; PMCID: PMC5672309. ↩︎
- American Animal Hospital Association (2021): Nutrition and Weight Management Guidelines for Dogs and Cats ↩︎