Hundewelpe

Hundewelpen

Die Lebensphase Welpe

Hundewelpen sind nicht nur süß, sondern bieten uns die Möglichkeit, von Anfang an, ein Teil ihres Lebens zu werden. Es ist aber wichtig, dass du dir der Verantwortung bewusst bist, die mit der Aufzucht eines Hundewelpen einhergeht.

Es gibt einige Dinge, die du berücksichtigen solltest, wenn du dich für einen Welpen entscheidest. Genügend Zeit ist einer der wichtigsten Faktoren in unseren Augen: Stelle dir vor, du wurdest als Kind von deiner Mama getrennt und kommst zu fremden Menschen… Wir können es uns gar nicht vorstellen! Aber so ist es bei jedem Welpen. Deswegen ist es jetzt ganz besonders wichtig, ihm alle Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken.

Neben der Zeit sind aber auch genügend finanzielle Mittel genauso wichtig. Da in den ersten Wochen die Grundimmunisierung (durch Impfungen) deines Welpen aufgebaut werden muss, wirst du mit ihm öfters zum Tierarzt gehen müssen. In dieser Zeit solltest  du ihn auch chippen lassen. Die Kosten hierfür betragen zwischen 40,00 und 60,00 Euro. 

Ein weiterer, wichtiger Punkt ist, ist die Wahl der Rasse (wenn du dir einen reinrassigen Hund wünschst): Sie sollte zu deiner Lebenssituation und deinem Lebensstil passen. Einige Rassen haben spezifische Bedürfnisse und erfordern viel mehr Aufmerksamkeit und Pflege als andere. So braucht ein Rottweiler beispielsweise mindestens zwei Stunden Auslauf und muss geistig ausgelastet werden. Kannst du das mit deinem Alltag nicht vereinen, dann ist das nicht der passende Hund für dich. Auf lange Sicht wird das für euch beide nicht klappen, auch wenn du ihn noch so lieb hast, weil er Bedürfnisse hat, die du nicht erfüllen kannst.

Aber fangen wir erst mal von vorne an: 

 

Wie lange sollten Hundewelpen bei ihrer Mutter bleiben? 

Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, in welchem Alter Welpen von ihrer Mutter getrennt werden sollten. Nach der Tierschutz-Hundeverordnung dürfen Welpen frühestens nach 8 Wochen von ihrer Mutter getrennt werden. Ideal wären sogar 10 bis 12 Wochen.

Neben den gesetzlichen Vorgaben sollten auch die individuellen Entwicklungsunterschiede innerhalb eines Wurfes berücksichtigt werden. Die Rasse der Hunde spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, da Welpen kleinerer Rassen in der Regel etwas früher von ihrer Mutter getrennt werden können als Welpen größerer Rassen.

Welpen, die zu früh von ihrer Mutter getrennt werden, können psychologische Probleme entwickeln, wie beispielsweise Trennungsangst und unangemessenes Verhalten. Eine längere Zeit bei der Mutter ermöglicht es den Welpen, wichtige soziale Fähigkeiten zu erlernen und Ängste zu überwinden. Warum ist das aber so? Hierfür müssen wir die Entwicklungsstufen von der Geburt bis zur 12. Lebenswoche anschauen:

 

Die Entwicklungsstadien eines Welpen

  • Die Neonatale Phase (Geburt bis 2. Woche)
Hundewelpen können bei der Geburt zwar riechen und schmecken, sie werden aber taub und blind geboren. Da sie ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können, ist die Nähe und Wärme ihrer Mutter in dieser Phase das Wichtigste. In dieser Phase schlafen die Welpen fast 90 % des Tages. Die restliche Zeit verbringen sie mit Saugen, da sich alle Energie auf das Wachsen konzentriert. In der ersten Lebenswoche verdoppelt sich nämlich das Gewicht eines Welpen. Die erste Muttermilch (Kolostrum) hat viele Immunstoffe und schützt die Neugeborenen vor Infektionskrankheiten.
    • Übergansphase (2. bis 4. Woche)

    In der 2. Woche öffnen sich sowohl die Augen als auch die Ohren der Welpen zum ersten Mal. Sie nehmen ihre Mutter und ihre Geschwister wahr und erweitern ihre eigenen Laute. Ab dem 15. Tag können Welpen ihr eigenes Gewicht tragen und selbstständig auf den Beinen stehen. Ab dem 21. Tag sind sie dann in der Lage zu laufen.

    Ab der 3. Woche werden die Welpen ein bisschen unabhängiger von ihrer Mutter. Sie beginnen mit ihren Geschwistern zu spielen und erkunden die Welt in ihrer Wurfkiste. In dieser Zeit lernen Sie auch die Grundlagen des Hundeverhaltens. 

    • Sozialisationsphase (4. bis 12. Woche)

    Nun beginnt die Sozialisierungsphase. Welpen werden sich an alles, was in dieser Phase passiert, ihr gesamtes Leben lang erinnern. Aus diesem Grund ist die Phase sehr prägend für einen Welpen.

    Ab der 4. Woche fangen die Welpen an, mit Gegenständen zu spielen, sie anzuknabbern und tragen diese mit sich rum. Nun brechen auch ihre Zähne durch das Zahnfleisch, sodass sie mit 5 bis 6 Wochen vollständig vorhanden sind. Jetzt sind die Hundewelpen auch in der Lage, das eigene Nest für Urin- und Kotabsatz zu verlassen - bis zu diesem Zeitpunkt hat die Mutter die Welpen und das Nest sauber gehalten.

      Ab der 5. Woche beginnt die Mutter mit der Erziehung ihrer Welpen: Während des Spielens weist sie ihn durch Knurren oder ein Biss in die Schnauze zurecht, wenn er übermütig wird. Sobald er sich unterwirft, geht das Spiel weiter. Durch diese Maßnahmen seiner Mutter lernt der Welpe frühzeitig seine Grenzen kennen.

      Ab der 6. Woche lernt der Welpe, wie es sich anderen Hunden gegenüber zu verhalten hat, indem im Rudel eine Rangordnung unter den Geschwistern entsteht und er seine Rolle und sein Sozialverhalten austestet. 

      Kommen wir nun zu der Erklärung, warum es besser wäre, einen Welpen bis zur 12 Wochen bei seiner Mutter zu lassen:

      Ab der 8. Woche werden Welpen oft an ihre neuen Besitzer abgegeben. Doch das ist auch die Zeit, in der die Welpen lernen, Angst zu haben. Kann er die Ängste, die er jetzt kennenlernt, nicht überwinden, wird er sein ganzes Leben darunter leiden. Aus diesem Grund wäre es sinnvoller, wenn der Welpe in dieser schwierigen Situation in seiner gewohnten Umgebung bei seiner Mutter und seinen Geschwistern bleiben würde. 

      In Alter von 12. Wochen ist die Sozialisationsphase abgeschlossen und der Welpe ist stabil. Das ist auch ein guter Zeitpunkt, ihn zu uns zu holen, da er in der Lage ist, Regeln zu verstehen. Wenn man es auf den Menschen überträgt, ist ein Welpe mit 12 Wochen vergleichbar mit einem Kleinkind und kein Baby mehr. 

       

      Wir haben Emma damals tatsächlich erst geholt, als sie 12 Wochen alt war. Sie und auch wir hatten das Glück, dass sie bis zum Schluss mit ihren Eltern und ihren 12 Geschwistern in einer Familie mit zwei kleinen Kindern "groß" geworden ist. Nichtsdestotrotz hat sie die gesamte Fahrt nach Hause (3 km) im Arm meines Mannes vor Angst gezittert. Auch zu Hause war sie am Anfang noch ängstlich. Mit viel Liebe, vielen Bällen und viel Spielzeug hat sie ihre Angst aber sehr schnell vollständig überwunden.

      Falls ihr Fragen, Tipps oder eine Anmerkung zu unserer Seite habt, könnt ihr uns gerne eine E-Mail an info@mein-tierladen.com schreiben.